Heizöl-Markt aktuell: Rezessionsängste drücken auf Öl- und Heizölpreise

16.08.2019
Heizöl-Markt aktuell: Rezessionsängste drücken auf Öl- und Heizölpreise
 
(16.08.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten bleiben in diesen Tagen angeschlagen und auf relativ niedrigem Niveau. Da gleichzeitig aber der Euro im Vergleich zum US-Dollar weiter an Wert verloren hat, werden die Heizöl-Notierungen hierzulande nur wenig verändert in den letzten Handelstag der Woche starten.

Aktuell stehen die Oktober-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" weiterhin bei rund 59 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 55,30 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar weiter zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen knapp oberhalb der 1,11-Dollar-Marke gehandelt.

Auch wenn die gestern im Laufe des Tages veröffentlichten Konjunkturdaten aus den USA nicht per se schlecht ausgefallen sind, geht an den Finanzmärkten weiterhin die Rezessionsangst um. Entsprechend schwach bleiben die Rohölpreise in diesen Tagen.
Die US-Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung und auch die weitergeführten Anträge sind zwar in dieser Woche angestiegen, jedoch konnte der Philadelphia Fed Herstellungsindex und der Empire State Index positiv überraschen. Enttäuschend fiel allerdings die wichtige US-Industrieproduktion aus, die per Juli um 0,2 Prozent zurückging, während die Erwartung der Analysten bei einem leichten Plus lag.
Den Konjunkturdaten wird am Ölmarkt in den nächsten Wochen und Monaten besondere Aufmerksamkeit zukommen, denn nach den zuletzt schwachen Konjunkturdaten aus China und Europa, sowie den Warnsignalen durch die US-Zinsentwicklung, sind die Börsianer stark sensibilisiert. Ob eine Rezession überhaupt noch vermieden werden kann, wird sicherlich auch vom weiteren Verlauf der Gespräche zwischen den USA und China abhängig sein. Während China mit Vergeltungsmaßnahmen auf die neuen US-Zöller gedroht hat, geht US-Präsident Donald Trump "von einem ziemlich kurzen Handelskrieg" aus und glaubt an ein baldiges Abkommen.
Am Ölmarkt wird darüber spekuliert, dass China nun verstärkt iranisches Öl kaufen könnte, dass aufgrund der US-Sanktionen sicherlich sehr günstig zu haben sein sollte.
Währenddessen stehen die Zeichen am Persischen Golf auf leichte Entspannung. Nachdem der iranische Öltanker, der von Großbritannien in Gibraltar festgehalten wurde, wieder freigelassen wurde, sollte es nun auch möglich sein, dass das vom Iran festgehaltene britische Schiff den Weg in die Heimat antreten kann.

Am Devisenmarkt bleibt der Euro im Vergleich zum US-Dollar weiterhin unter Druck. Der "Greenback" ist und bleibt wohl auch in schwierigen Zeiten als "sicherer Hafen" gesucht, außerdem ist unsere Gemeinschaftswährung durch den Brexit, der Regierungskrise in Italien und den zuletzt sehr schwachen Konjunkturdaten belastet. Auch wenn die Zeichen in den USA auf weitere Zinssenkungen stehen, muss dass nicht zwangsläufig dazu führen, dass der Euro aufwertet. Zu groß ist die Exportabhängigkeit unserer Wirtschaft, gerade in Länder wie die USA und China.

Aufgrund der Währungsverluste werden die Heizöl-Notierungen in Deutschland heute tendenziell eher mit einem Plus in den Handel starten. Zumindest lassen dies erste morgendliche Preistendenzen erwarten, während aktuelle Berechnungen eher unveränderte Preise erwarten lassen. Insgesamt dürften die Kursausschläge aber eher gering bleiben. Die Nachfrage blieb auch in der ersten August-Hälfte sehr hoch, in der in etwa genauso viele Bestellungen getätigt wurden, als im ganzen letzten August des Vorjahres.