Heizöl-Markt aktuell: Neue Handelswoche - alte Heizölpreise!

12.04.2021
Heizöl-Markt aktuell: Neue Handelswoche - alte Heizölpreise!
 
» 12.04.2021 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten starten in die neue Handelswoche, wie sie die alte beendet haben. Auch die Heizöl-Notierungen werden bei nur wenig verändert Wechselkursen weitgehend stabil in den heutigen Tag starten und somit ihren seit Wochen existenten Seitwärtstrend fortsetzen.

Aktuell stehen die Juni-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 62,60 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 59,10 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar etwas zurück und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1890 US-Dollar gehandelt.

Nachdem die OPEC+ Gruppe vor gut einer Woche Klarheit geschaffen hat, wieviel Öl in den nächsten Monaten auf den Markt gebracht werden soll, dürfte der Fokus der Händler nun wieder vorwiegend auf die Nachfrageseite gerichtet sein. Hier wird in den nächsten Wochen entscheidend sein, ob die Corona-Pandemie in den nachfragestarken Regionen Europa und Indien bald wieder Lockerungen zulassen kann.
Nach oben geht der Ölbedarf auf jeden Fall nach wie vor in China, wo die Konjunktur weiter auf Hochtouren läuft und in den USA, wo die Beschränkungen immer mehr gelockert werden.
Ein neue Unsicherheitsfaktor am Ölmarkt könnte mittelfristig wieder das Thema Atomabkommen werden. Nachdem es bereits in der letzten Woche erste konstruktive Gespräche gegeben hatte, sollen diese in dieser Woche unter Einbeziehung u.a. des Iran weitergeführt werden. Sollte es hier weitere Fortschritte geben, wären es durchaus denkbar, dass in Zukunft auch bald wieder größere Mengen iranischen Öls auf den Markt kommen könnten.
Auch in den USA dürfte die Fördermenge künftig wieder etwas nach oben gehen, auch wenn die Zahl der aktiven US-Ölanlagen in der vergangenen Woche laut Baker Hughes konstant geblieben ist. In letzter Zeit war hier aber ein klarer Aufwärtstrend festzustellen und mittlerweile liegt die Zahl mit 337 Einheiten wieder fast doppelt so hoch wie im Sommer letzten Jahres. Mit einer Zeitverzögerung von sechs bis neun Monaten wirken sich diese Veränderungen dann meist auf die physische Ölfördermenge aus.

Am Devisenmarkt hat der Euro im Vergleich zum US-Dollar wieder etwas an Wert verloren, nachdem es im April bislang eine schöne Erholung auf die zuvor erlittenen Verluste gegeben hat. Generell rechnen die meisten Marktexperten aber damit, dass sich die Dollar-Stärke auch in Zukunft fortsetzen wird, da die US-Wirtschaft mittlerweile wieder klar auf Wachstumskurs ist und die gestiegenen Renditen für Dollarkäufe sorgen.

Heute gibt es aber zunächst mal sehr stabile Vorgaben, sodass die Heizölpreise kaum verändert in die neue Handelswoche starten werden. Aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein Miniplus von bis zu 0,3 Cent pro Liter erwarten, erste Preistendenzen in einigen Regionen mitunter auch leichte Abschläge erwarten. Insgesamt setzt sich also der fast vierwöchige Seitwärtstrend auf einem relativ attraktiven Niveau fort. Gerade sicherheitsorientierte Verbraucher sollten sich rechtzeitig bevorraten, denn die Aussichten auf deutlich fallende Notierungen sind nach wie vor eher trübe. Außerdem droht im Spätsommer, spätestens aber im Herbst ein Bestellboom mit dann sicherlich wieder sehr langen Lieferzeiten.

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.