Heizöl-Markt aktuell: EZB schickt Euro in den Keller - Heizölpreise ziehen in Folge an!

15.06.2018
Heizöl-Markt aktuell: EZB schickt Euro in den Keller - Heizölpreise ziehen in Folge an!
 
(15.06.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben in Erwartung einer steigenden Ölproduktion gestern Nachmittag Verluste hinnehmen müssen. Da aber der Euro, nach der Sitzung der EZB, im Vergleich zum US-Dollar massiv unter Druck geraten ist, werden die Heizöl-Notierungen heute leider mit Aufschlägen in den letzten Handelstag der Woche starten.

Aktuell stehen die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 75,85 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 66,85 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar auf Werte um 1,1565 US-Dollar zurück. Gestern um diese Zeit war die Gemeinschaftswährung noch rund 1,18 Dollar wert.

Die eigentlich stark preistreibend ausgefallenen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) entfachten an den internationalen Ölbörsen nicht die Wirkung, die man hätte befürchten können, denn der Abbau von 8,5 Millionen Barrel war in keinster Weise so erwartet worden.
Doch an der Börse wird ja bekanntlich die Zukunft gehandelt und da hier alle Zeichen auf eine steigende Produktion von OPEC und Co. stehen, blieb das Aufwärtspotenzial begrenzt.
Am Nachmittag gerieten die Öl-Futures dann sogar deutlich unter Druck. Zum einen belastete der im Vergleich zum Euro sprunghaft angestiegene US-Dollar die Nachfrage nach Öl außerhalb des Dollarraumes, zum anderen nehmen die gemeinsamen Pläne Russlands und Saudi-Arabiens immer konkretere Formen an. Gestern trafen sich die Energieminister Nowak und al-Falih im Rahmen der WM-Begegnung beider Länder und ließen anschließend verlauten, dass man sich im Prinzip einig sei, was die künftige Förderpolitik anbetrifft. Nowak sieht die Anhebung um 1,5 Mio. Barrel pro Tag als eine mögliche Option, während al-Falih zu Protokoll gab, "man werde ein Abkommen schließen, das vor allem den Markt zufrieden stelle".
Entsprechend ging es nach Bekanntgabe der Statements mit dem Ölkomplex gen Süden und die Futures schlossen auf Tagestiefstand.

Richtig was los war gestern Nachmittag am Devisenmarkt, wo der Euro im Vergleich zum US-Dollar binnen weniger Stunden rund drei Cent an Wert verloren hat. Auslöser war natürlich das Ergebnis des EZB-Meetings, das die Erwartungen der Marktteilnehmer nicht zufriedenstellte. Diese hatten gehofft, dass EZB-Chef Mario Draghi eine Ende der Anleihekäufe verkünden wird. Stattdessen wurden diese aber bis Dezember verlängert, auch wenn das Volumen ab September halbiert wird. Eine Zinsanhebung stand nicht einmal zur Diskussion, sodass die Zinswende hier noch weiter auf sich warten lassen dürfte.

Aufgrund der massiven Währungsverluste werden die Heizöl-Notierungen hierzulande, trotz der gefallenen Rohölpreise, heute leider mit Aufschlägen in den Handel starten. Aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Die Nachfrage hat in den letzten Tagen etwas angezogen was der Tatsache geschuldet ist, dass die Notierungen derzeit auf dem tiefsten Niveau seit Anfang Mai stehen.