Heizöl-Markt aktuell:

08.02.2019
Heizöl-Markt aktuell: "Ein Schritt rauf, zwei runter" - Heizölpreise leicht im Abwärtstrend
 
(08.02.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind gestern Nachmittag vor allem technisch bedingt unter Druck geraten, konnten sich zwischenzeitlich wieder etwas erholen, starten heute Morgen aber erneut mit schwacher Tendenz in den asiatisch geprägten Handel. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen mit schönen Abschlägen in den letzten Tag der Woche starten.

Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 61,30 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 52,25 Dollar. Der Euro setzt seinen leichten Abwärtstrend im Vergleich zum US-Dollar fort und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,1340 US-Dollar gehandelt.

Der überraschende Rückgang der US-Ölbestände hatte gestern keinen nachhaltigen Einfluss mehr auf die Entwicklung der Rohölpreise. Dem deutlichen Anstieg vom Mittwochnachmittag folgte eine Seitwärtsbewegung, die gestern allerdings nur bis zum frühen Abend Bestand hatte. Dann wurden reihenweise gleich mehrere technische Widerstände durchbrochen und die Futures verloren innerhalb kürzester Zeit rund 1,5 US-Dollar pro Barrel an Wert. Zwar konnten sich der Ölkomplex später fast ebenso schnell wieder erholen, doch auch heute Morgen stehen wieder Minuszeichen an den Kurstafeln in Asien.
Preisdrückend wirkte sicherlich die Aussicht, dass aus Libyen bald wieder deutlich mehr Öl zu erwarten ist, nachdem das größte Starara-Ölfeld wieder von staatlicher Seite kontrolliert wird. Dahinter stehen derzeit aber noch einige Fragezeichen.
Ein anderes großes bearish zu sehendes Thema ist nach wie vor der Handelsstreit zwischen den USA und China. Gestern wurde bekannt, dass das ursprünglich "sehr bald" geplante Treffen zwischen US-Präsident Trump und dem chinesischen Amtskollegen Xi nicht vor dem ersten März stattfinden wird. Sollte aber bis zu diesem Zeitpunkt keine Einigung erzielt werden, treten am nächsten Tag weitere Strafzölle auf Waren mit einem Volumen von 200 Milliarden US-Dollar in Kraft. Ein Wirtschaftsberater des Weißen Hauses zieht allerdings noch einen "langen Weg, bis ein Handelsabkommen geschlossen werden könne".
Somit dürften in nächster Zeit durchaus wieder Sorgen über die weitere globale wirtschaftliche Entwicklung den Handel an den Rohstoff- und Aktienmärkten bestimmen, zumal sich ja auch beim Brexit nach wie vor keine gute Lösung abzeichnet.

Entsprechend schwach präsentiert sich in diesen Tagen auch der Euro im Vergleich zum US-Dollar. Je näher ein ungeordneter Brexit rückt, desto stärker wird der Druck auf die Gemeinschaftswährung. Gestern verlor der US-Dollar nach eher schwachen Arbeitsmarktdaten kurzzeitig etwas an Wert, konnte sich bis zum Handelsschluss in New York aber wieder deutlich erholen.
 
Die Heizölpreise in Deutschland werden nach diesen Vorgaben auch heute wieder deutlich schwächer in den Handel starten, nachdem es bereits gestern im Laufe des Tages eine positive Wendung nach unten gegeben hat. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen zumindest aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von gut einem halben Cent pro Liter erwarten. Nach dem Motto "einen Schritt rauf, zwei runter" bildet sich am Heizöl-Markt erfreulicherweise derzeit ein leicht nach unten gerichteter Trend heraus.