Heizöl-Markt aktuell: Corona-Sorgen drücken Ölpreise und Euro - Heizölpreise wieder attraktiv!

26.03.2021
Heizöl-Markt aktuell: Corona-Sorgen drücken Ölpreise und Euro - Heizölpreise wieder attraktiv!
 
» 26.03.2021 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern zeitweise wieder deutlich an Wert verloren, können sich heute Morgen im asiatisch geprägten Handel aber wieder teilweise erholen. Nach dem Rückgang in den letzten zwei Wochen können die Heizölpreise als durchaus attraktiv bezeichnet werden.

Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 62,70 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde rund 59,30 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar immer weiter zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,1780 US-Dollar gehandelt.

Die Blockade des Suez-Kanals durch das havarierte Containerschiff und Hinweise, dass die OPEC+ Gruppe die Fördermengen Ende nächster Woche eventuell wieder nicht erhöhen könnte, konnte die Rohölpreise gestern nur vorübergehend stützen. Ab den Mittagsstunden nahm der Druck auf die wieder Notierungen zu, was natürlich vor allem mit den neuen Corona-Sorgen vor allem in Europa zu begründen ist.
In immer mehr Ländern der EU steigen die Infektionszahlen wieder deutlich an und die Beschränkungen werden teilweise nochmals verschärft. Von Lockerungen im größeren Stil ist man meilenweit entfernt und ein weitgehend normales Leben ist leider immer noch nicht in Sicht, vor allem wenn die Europäische Union weiterhin nur so schleppend mit Impfstoffen versorgt wird.
In den USA scheint das Schlimmste hingegen überstanden zu sein, was sich auch in den gestern veröffentlichten Konjunkturdaten ausdrückte. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung ist in der vergangenen Woche von 781.000 auf 684.000 zurückgegangen und auch die weitergeführten Anträge reduzierten sich von 4,13 auf nur noch 3,87 Millionen. Das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal stieg um 4,3 Prozent, erwartet wurde hingegen nur ein Plus von 4,1 Prozent.
So ist damit zu rechnen, dass es sich am Ölmarkt derzeit nur um eine vorübergehende Schwäche, nicht aber um eine Trendwende handelt. Die Unsicherheiten im Nahen Osten, der bis auf unabsehbare Zeit blockierte Suez-Kanal und die sehr wahrscheinlich weiterhin restriktive Förderpolitik der organisierten Ölstaaten lassen kaum mehr größeren Spielraum nach unten.

Am Devisenmarkt setzt der Euro seinen Abwärtstrend im Vergleich zum US-Dollar weiter fort und ist gestern erstmals seit November unter die 1,18-Dollar-Marke gefallen. Dies, obwohl es in den letzten Tagen auch in der EU relativ guten Konjunkturindikationen gegeben hat. Gestern überraschte der GfK Konsumklimaindex per April mit einem Wert von minus 6,2. Die Analysten hatten im Vorfeld mit minus 11,9 Punkten gerechnet. Trotzdem erwarten die Marktteilnehmer, dass sich die Wirtschaft in den USA in nächster Zeit deutlich besser als in Europa entwickeln wird.

Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute weitgehend stabil bis leicht steigend in den letzten Handelstag der Woche starten. Der Rückgang der internationalen Ölpreise fand bereits gestern weitgehend Berücksichtigung und der schwache Euro verteuert die Öleinfuhren, wenn auch nur leicht. Geht es nach aktuellen Berechnungen und ersten Preistendenzen werden die Notierungen heute mit einem Plus von bis zu 0,3 Cent pro Liter eröffnen. Diese stehen derzeit auf dem niedrigsten Niveau seit mehr als sechs Wochen und bieten eine gute Gelegenheit, den Tank schon jetzt für den nächsten Winter zu füllen.

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.