Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise trotzen Aktienmärkten - Heizölpreise wieder fester!

12.05.2021
Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise trotzen Aktienmärkten - Heizölpreise wieder fester!
 
» 12.05.2021 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Laufe des Tages wieder deutliche Gewinne erzielen können, obwohl es an den Aktienmärkten gleichzeitig massive Verluste gegeben hat. In Folge werden sich die Heizöl-Notierungen hierzulande heute aller Voraussicht nach leider wieder spürbar verteuern.

Aktuell stehen die Juli-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 68,60 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 65,30 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar etwas zurück und wird heute Morgen zu Kursen um 1,2125 US-Dollar gehandelt.

Trotz der heftigen Kämpfe am Gaza-Streifen und der Sorge vor einer Destabilisierung des gesamten Nahen Ostens, gingen die Rohölpreise gestern ohne klare Richtung in den europäisch geprägten Handel. Drückend wirkte dabei sicherlich die eher schlechte Stimmung an den Aktienmärkte, wo es teilweise kräftige Verluste gab.
Dies, obwohl der gestern am Vormittag veröffentlichte ZEW-Konjunkturerwartungsindex für die EU per Mai mit 84 Punkten deutlich über der Analystenschätzung von 66,3 Zählern lag.
Der am frühen Nachmittag veröffentlichte Monatsreport der OPEC fiel ebenfalls eher preistreibend aus. Hier wurde die Prognose zur globalen Ölnachfrage unverändert belassen, gleichzeitig aber das verfügbare globale Ölangebot leicht rückläufig gesehen. Der wenig später erschienene EIA-Monatsreport fiel ebenfalls leicht bullish, im Großen und Ganzen aber eher unspektakulär aus.
Trotzdem zogen die Futures zum Abend hin an und gingen mit einem schönen Plus auf Tageshoch aus dem Handel.
Nach Börsenschluss gab es dann noch die wöchentlichen US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API), die eher gemischt ausgefallen sind. Während die Rohölvorräte um 2,5 Millionen Barrel und somit etwas stärker als erwartet gefallen sind, stiegen die Benzin-Bestände deutlich und überraschend um 5,6 Millionen Fass an.
Man darf gespannt sein, wie die heute Nachmittag erwarteten, wesentlich umfangreicher und höher gewichteten Zahlen des Department of Energy (DOE) ausfallen werden.

Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar nur kurzzeitig vom guten ZEW-Konjunkturerwartungsindex profitieren. Mit der Eskalation und der unsicheren Lage im Nahen Osten und den deutlichen Verlusten an den Aktienmärkten, war der US-Dollar als "sicherer Hafen" wohl wieder verstärkt gesucht.

Insgesamt also keine guten Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute mit deutlichen Aufschlägen in den Tag starten werden. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von einem halben bis einem Cent pro Liter erwarten. Somit bleiben die Notierungen in etwa auf dem höchsten Niveau seit Januar letzten Jahres und es sieht leider weiter nicht danach aus, als dass es hier in nächster Zeit zu einer Trendwende kommen könnte. Wer also weitere Preissteigerungen vermeiden möchte, sollte jetzt bestellen!

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.