Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise tendieren weiter nach oben - Heizölpreise auf höchstem Stand seit vier Wochen!

16.04.2021
Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise tendieren weiter nach oben - Heizölpreise auf höchstem Stand seit vier Wochen!
 
» 16.04.2021 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern ihr hohes Niveau vom Vortag halten und bis Handelsschluss sogar noch ausbauen können. Auch heute Morgen geht es im asiatisch geprägten Handel bislang nach oben, sodass die Heizöl-Notierungen mit weiteren Aufschlägen in den letzten Tag der Woche starten werden.

Aktuell stehen die Juni-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei gut 67 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 63,50 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1965 US-Dollar gehandelt.

Die Prognosen zur globalen Ölnachfrage wurden in dieser Woche in den Monatsberichten der OPEC und der Internationalen Energieagentur (IEA) deutlich oben korrigiert, zudem fielen die am Mittwoch veröffentlichten Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) ebenfalls preistreibend aus. Hinzu kommt die Unsicherheit im Nahen Osten, wo es angeblich auch gestern wieder zu Drohnenangriffen auf saudische Ölanlagen durch jemenitische Houthi-Rebellen gekommen ist.
Kein Wunder, dass die Rohölpreise in diesen Tagen weiter nach oben streben, gestern erneut durch sehr gute Konjunkturdaten aus den USA gestützt. Hier ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in dieser Woche von 769.000 auf 576.000 zurückgegangen, die Einzelhandelsumsätze sind per März um fast zehn Prozent gestiegen und der Philadelphia Fed Herstellungsindex konnte per April die Prognose von 42 Punkten mit über 50 Zählern klar übertreffen. Auch in China gibt es wieder ein kräftiges Wirtschaftswachstum, das im ersten Quartal bei 18,3 Prozent lag.
Es geht wirtschaftlich also wieder bergauf, obwohl Europa und vor allem auch Indien und Brasilien weiter stark unter der Corona-Pandemie leidet. Aber vor allem in Europa nimmt das Impftempo zu und es ist zu hoffen, dass es auch hier spätestens im Sommer weitreichende Lockerungen geben wird. Da an den Börsen bekanntlich die Zukunft gehandelt wird, sind diese auch ein Gradmesser der Zuversicht.

Am Devisenmarkt konnte sich der Euro im Vergleich zum US-Dollar trotz der überwiegend guten Konjunkturdaten aus den USA wieder gut schlagen und verlor nun leicht an Wert. Die US-Notenbank denkt trotz der stark anziehenden Konjunktur und der deutlich gestiegenen Preise vorerst nicht an Zinserhöhungen. Laut Fed-Chef Jerome Powell sollen in einem ersten Schritt erst die Anleihekäufe zurückgeführt werden.

Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute aller Voraussicht nach mit weiteren leichten Aufschlägen in den letzten Handelstag der Woche starten und diese wohl auf dem höchsten Stand seit einem Monat beenden. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus von bis zu 0,4 Cent pro Liter erwarten. Die Aussichten auf deutlich fallende Notierungen bleiben weiterhin schlecht, die Temperaturen gleichzeitig niedrig. Ein prüfender Blick in den Heizöltank könnte also aus zweierlei Hinsicht durchaus sinnvoll und auch lohnenswert sein.

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.