Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise suchen neue Richtung - Heizölpreise kaum verändert!

09.04.2021
Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise suchen neue Richtung - Heizölpreise kaum verändert!
 
» 09.04.2021 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern erneut keine größeren Kursbewegungen vollzogen und auch heute Morgen zeichnet sich bislang keine neue Richtung ab. Gleiches gilbt für die Heizöl-Notierungen hierzulande, die sich seit gut drei Wochen wie an der Schnur gezogen seitwärts bewegen.

Aktuell stehen die Juni-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 63,10 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 59,60 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar etwas verbessern und wird heute Morgen zu Kursen um 1,19 US-Dollar gehandelt.

Am Ölmarkt geht eine Woche zu Ende, die zwar viele Impulse geliefert, dabei die Rohölpreise jedoch erstaunlicherweise kaum verändert hat. Vor allem die durchaus überraschende Entscheidung der OPEC+ Gruppe, die Fördermengen ab Mai schrittweise anzuheben und ab Juli zwei Millionen Barrel pro Tag mehr auf den Markt zu bringen, hätte eigentlich die Futures stärker unter Druck bringen sollen.
Doch es gab ja auch einen Grund für den Richtungswechsel der organisierten Ölförderländer und der liegt natürlich in der sich abzeichnenden Erholung der Nachfrage, vor allem in den zwei größten Ölverbrauchsländern China und USA. In den Staaten kommen die Corona-Impfungen bekanntlich ja gut voran was immer mehr Lockerungen ermöglicht.
Auch eine mögliche baldige Annäherung im Atomkonflikt mit dem Iran hätte natürlich Potenzial, die Ölpreise zu drücken, doch dies ist wohl eher ein mittelfristiges Thema.
Kurzfristig bereiten den Börsianern die wieder deutlich steigenden Corona-Neuinfektionen große Sorgen. Vor allem in Indien, Brasilien und auch in vielen europäischen Ländern breitet sich das Virus zuletzt wieder stark aus.
Nachdem schon die US-Ölbestandsdaten in dieser Woche gegenläufige Impulse brachten und somit kaum Einfluss auf die Preisfindung hatten, lieferten auch die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten kaum neue Erkenntnisse. In den USA stieg die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung unerwartet von 728.000 in der Vorwoche auf 744.000 an, die weitergeführten Jobgesuche reduzierten sich aber leicht. Heute morgen kommen schwache Zahlen aus der deutschen Wirtschaft, wo die Industrieproduktion per Februar um 1,6 Prozent zurückgegangen ist. Die Analysten hatten im Vorfeld einen Zuwachs von 1,5 Prozent erwartet.

Am Devisenmarkt konnte der Euro von den unerwartet schwachen US-Arbeitsmarktdaten profitieren und im Vergleich zum US-Dollar bis zu Handelsschluss schöne Gewinne erzielen. Heute Morgen geht es mit unserer Gemeinschaftswährung aber schon wieder etwas bergab. Generell erwarten die meisten Devisenexperten, dass sich die Dollar-Stärke der letzten Zeit auch künftig fortsetzen wird.

Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute kaum verändert, gebietsweise auch leicht höher in den letzten Handelstag der Woche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus von maximal 0,2 Cent pro Liter erwarten. Somit setzte sich der seit Mitte März existente enge Seitwärtstrend weiter fort. Die Notierungen bewegen sich derzeit in etwa auf dem Niveau der letzten Jahre und bieten derzeit eine gute Kaufgelegenheit, vor allem für sicherheitsorientierte Ölheizer. Wer noch genügend Heizöl im Tank hat, kann natürlich auch noch auf bessere Preise in den Sommermonaten spekulieren, sollte sich aber bewußt machen, dass das Potenzial nach unten aufgrund der Geschlossenheit innerhalb der Ölproduzenten sehr gering ist.

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.