Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise stabilisieren sich - Heizölpreise etwas fester!

22.03.2021
Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise stabilisieren sich - Heizölpreise etwas fester!
 
» 22.03.2021 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich nach dem Kursrutsch vom Donnerstag wieder stabilisieren können und sind am Freitag mit leichten Aufschlägen aus dem Handel gegangen. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande ohne große Veränderung in die neue Woche starten.

Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 63,80 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 60,40 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar wieder etwas zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,1890 US-Dollar gehandelt.

Der kräftige Rückgang der Rohölpreise vom Donnerstag letzter Woche war zwar technisch gesehen längst überfällig, etwas überraschend kam er aber schon, zumal die organisierten Ölförderländer ja nach wie vor stark auf der Förderbremse stehen.
Neue Sorgen bereiten den Börsianern aber sicherlich die zuletzt wieder deutlich steigenden Corona-Neuinfektionen, vor allem in Europa. Hier scheint eine Lockerung der Beschränkungen noch in weiter Ferne zu sein, zumal es mit den Impfungen wohl erst ab dem zweiten Quartal etwas schneller vorangehen wird.
Dennoch ist weiterhin nicht mit einem stärkeren Preisrückgang zu rechnen. Neben den bereits erwähnten Förderkürzungen sorgen auch die Spannungen im Nahen Osten dafür, dass der Markt derzeit sicherlich eine gewisse Risikoprämie eingepreist. Erst am Freitag gab es wieder eine Meldung über einen bewaffneten Drohnenangriff auf eine saudische Ölanlage. Auch zwischen dem Iran und den USA zeichnet sich bisweilen keine Verbesserung der Beziehen an, sodass in nächster Zeit auch nicht damit zu rechnen ist, dass wieder iranisches Öl in bedeutenden Mengen auf den Markt kommen wird.
So ist es nicht verwunderlich, dass am Freitag das in Rohstoffangelegenheiten sehr renommierte Investmenthaus Goldman Sachs ihre Preisprognose für den Sommer von 80 Dollar pro Barrel für die Nordseemarke "Brent" bekräftigt hat.
Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen nimmt derweil Fahrt auf. Das Dienstleistungsunternehmen Baker Hughes vermeldete für die vergangene Woche ein Plus von 9 auf nun 318 Einheiten.

Am Devisenmarkt bleibt der Euro, wie auch viele andere Währungen, im Vergleich zum US-Dollar unter Druck. Die in letzter Zeit gestiegenen Renditen us-amerikanischer Staatsanleihen sorgt für verstärkte Dollar-Käufe. Dieser Trend wird sich nach Verabschiedung des billionenschweren Konjunkturpakets wohl so schnell auch nicht umkehren.

Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute stabil bis etwas höher in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein kleines Plus von bis zu 0,3 Cent pro Liter erwarten. Insgesamt bleibt es bei einem sehr ruhigen Marktgeschehen mit weiterhin schwacher Nachfrage. Viele Tanks sind noch gut gefüllt und aufgrund der extrem günstigen Preise im Sommer letzten Jahres hoffen viele Verbraucher auf eine ähnliche Entwicklung in den nächsten Wochen und Monaten. Die Aussichten auf deutliche fallende Notierungen sind allerdings nicht besonders gut, denn das globale Ölangebot wird weiterhin stark eingeschränkt.

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.