Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise nur kurzzeitig durch Gewinnmitnahmen belastet - Heizölpreise heute stabil bis leicht schwächer

10.02.2021
Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise nur kurzzeitig durch Gewinnmitnahmen belastet - Heizölpreise heute stabil bis leicht schwächer
 
» 10.02.2021 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten kamen gestern aufgrund von Gewinnmitnahmen kurzzeitig unter Druck, konnten sich im us-amerikanisch geprägten Handel dann aber wieder erholen. Bei den Heizöl-Notierungen hierzulande sind heute keine größeren Veränderungen zu erwarten.

Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 60,90 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 58,20 Dollar. Der Euro befindet sich im Vergleich zum US-Dollar weiter leicht im Aufwind und wird heute Morgen zu Kursen um 1,2125 US-Dollar gehandelt.

Nachdem die Rohölpreise in den letzten Tagen deutlich angestiegen waren, setzten mit einem schwachen Start der europäischen Aktienmärkten dann auch an den Warenterminmärkten Gewinnmitnahmen ein. Im Vorfeld der Monatsberichte der Energy Information Administration (EIA) und der OPEC agierten die Händler zunehmend vorsichtig.
Die Statistikabteilung des US-Energieministerium reduzierte dann in ihrem Report die Prognose zu globalen Ölnachfrage für dieses Jahr dann tatsächlich erneut um 0,1 Millionen Barrel pro Tag nach unten, was angesichts der immer noch starken Corona-Beschränkungen aber sicherlich kaum jemanden verwunderte. Die Ölproduktion wurde um 0,16 Millionen Fass nach oben korrigiert, sodass die Zahlen unterm Strich eigentlich bearish, also preisdrückend zu werten sind.
Dem gegenüber steht aber die neue Situation in Libyen, wo sich der Streik der Sicherheitskräfte nach neuesten Berichten nicht nur auf die Verladungen, sondern mittlerweile auch auf die Ölproduktion auswirken soll.
Tendenziell stützend fielen auch die nach Börsenschluss vermeldeten US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) aus. Hier gab es bei Rohöl erneut einen deutlichen und unerwarteten Abbau von 3,5 Millionen Barrel, dafür aber einen ebenso kräftigen Zuwachs von 4,8 Millionen Barrel bei den Benzinvorräten.
Heute Morgen sieht es danach aus, als könnten sich die preisdrückenden Elemente der News durchsetzen, denn die Öl-Futures geben zaghaft wieder etwas nach. Neue Impulse werden aber nicht lange auf sich warten lassen, denn heute Nachmittag werden die DOE-Ölbestansdsdaten veröffentlicht, bevor morgen die Monatsberichte der OPEC und der Internationalen Energieagentur (EIA) auf der Agenda stehen.

Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar gestern den dritten Handelstag in Folge zulegen und wieder über die 1,21-Dollar-Marke klettern. Der "Greenback" leidet unter den Befürchtungen von Ökonomen, dass das 1,9 Billionen Dollar schwere US-Konjunkturpaket zu einer erhöhten Inflation führen könnte.

Insgesamt keine allzu schlechten Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute leicht schwächer in den Tag starten werden. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von bis zu 0,3 Cent pro Liter erwarten. Das kalte Winterwetter hat die Nachfrage in den letzten Tagen deutlich stimuliert, was die Lieferfristen bereits leicht erhöht hat. Wir empfehlen dringend den eigenen Tankvorrat zu überprüfen und rechtzeitig zu bestellen, zumal sich die Aussichten auf deutlich fallende Notierungen in letzter Zeit deutlich verschlechtert haben.

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.