Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise nach

28.08.2020
Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise nach "Laura" wieder schwächer - Heizölpreise geben ebenfalls nach!
 
» 28.08.2020 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Laufe des Tages teilweise deutlich an Wert verloren, nachdem Hurrikan "Laura" keine größeren Schäden an den Ölanlagen im Golf von Mexiko hinterlassen hatte. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen hierzulande mit schönen Abschlägen in den letzten Handelstag der Woche starten.

Aktuell stehen die Oktober-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 45,10 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 42,95 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar seinen Aufwärtstrend der letzten Tage fortsetzen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1870 US-Dollar gehandelt.

Hurrikan "Laura", der von den US-Wetterämtern mit Kategorie 4 von 5 als sehr gefährlich eingestuft worden war, hat erfreulicherweise keine größeren Schäden an den Ölanlagen im Golf von Mexiko hinterlassen und so beginnen die Firmen schon wieder damit, den Restart vorzubereiten. Dies drückte die Rohölpreise gestern in der zweiten Tageshälfte deutlich nach unten.
Auch die gestern vermeldeten Arbeitsmarktdaten aus den USA fielen leicht bearish aus. Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung lagen nur geringfügig über der Erwartung von einer Million, die weitergeführten Jobgesuche mit 14,5 Millionen ebenso.
Gute Zahlen gab es dann später vom US-Immobilienmarkt, wo die anstehenden Häuserverkäufe per Juli um 5,9 Prozent nach oben gingen. Die Analysten hatten im Vorfeld lediglich mit 3 Prozent gerechnet. Das US-Bruttoinlandsprodukt ging im zweiten Quartal mit minus 31,7 Prozent nicht ganz so stark zurück wie erwartet, der Rückgang ist aber trotzdem enorm.
Ansonsten gab es gestern kaum neue Markt bewegende Nachrichten. Interessant ist aber sicherlich die Information des Dienstleisters TankerTrackers.com. Demnach soll der Iran deutlich mehr Öl exportiert haben, als das bislang angenommen wurde. Der Grund sind wohl Manipulationen bei der Ortungssoftware, sodass die Tankschiffe nicht richtig verfolgt werden konnten. Seit dem Jahr 2018 ist das Land von restriktiven US-Sanktionen betroffen, die unter anderen keine Ölexporte erlauben.

Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar gestern kurzzeitig deutlich zulegen, nachdem US-Notenbankchef Jerome Powell Details über die künftige Geldpolitik der Fed gemacht hatte. Künftig wollen die US-Währungshüter unter anderem flexibler auf Inflationswerte reagieren. Marktteilnehmer werten dies als ein starkes Zeichen für eine weiterhin sehr lockere Geldpolitik der US-Notenbank.
 
Somit gibt es heute sehr gute Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise mit schönen Abschlägen in den Tag starten werden. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von gut einem halben Cent pro Liter erwarten. Da es auch gestern schon Verluste gegeben hat, ist das bisherige Wochenplus fast schon wieder egalisiert. Ob es in der neuen Woche wieder neue Tiefstände gibt, wird sich zeigen. Die Nachfrage hat sich wieder etwas abgeschwächt.

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.