Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise mit Bodenbildung? - Heizölpreise ziehen leicht an!

24.03.2020
Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise mit Bodenbildung? - Heizölpreise ziehen leicht an!
 
» 24.03.2020 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern weiter stabilisieren können und gingen schlussendlich mit deutlichen Gewinnen aus den Handel. Da die Futures diese heute Morgen in Asien sogar noch ausbauen können, werden die Heizöl-Notierugen hierzulande mit Aufschlägen in den heutigen Tag starten.

Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei gut 28 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 24,50 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar endlich mal wieder zulegen und wird derzeit zu Kursen um 1,0790 US-Dollar gehandelt.

Während die Corona-Pandemie weiter voranschreitet und mittlerweile auch die USA fest im Griff hat, scheint am Ölmarkt zumindest vorübergehend langsam wieder Stabilität einzukehren. Zumindest entwickelten sich die Rohölpreise gestern im Laufe des Tages konstant mit leicht aufwärtsgerichteter Tendenz, was mit den geplanten Konjunkturhilfen seitens Regierungen und Notenbanken rund um den Globus zu erklären ist. Auch erste Bemühungen, die großen Ölproduzenten einschließlich der USA wieder an einen Tisch zu bringen stützten die Futures, die schließlich auf Tageshoch aus dem Handel gingen.
Fundamental bleibt der Markt aber hoffnungslos überversorgt und mittlerweile werden einige Raffinerien heruntergefahren, da die Läger voll sind. Auch Nigeria hat nun Preisermäßigungen für seine besonders hochwertigen Ölsorten angekündigt, was durchaus nochmals Druck vor allem auf die konkurrierenden Brent-Futures bringen könnte.
Ob wir daher jetzt schon in einer Bodenbildung am Ölmarkt sind, darf bezweifelt werden, denn die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Epidemie werden noch eine Weile aufrecht erhalten werden müssen und in den USA, dem größten Ölverbraucher der Welt, beginnt ja erst der Kampf gegen das Virus.
Hingegen sind bislang keine größeren Lieferausfälle bekannt, die durch Covid19 verursacht wären.   

Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar gestern etwas zulegen und startet auch heute Morgen mit Gewinnen. Die Gemeinschaftswährung kann dabei von der Ankündigung der US-Notenbank profitieren, die vorerst unbegrenzt Staatsanleihen aufkaufen will. Außerdem dürfte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis das billionenschwere Konjunkturpaket durch den US-Senat kommt. Auch das dürfte den Dollarkurs drücken.

Trotz der Währungsgewinne werden die Heizölpreise hierzulande heute mit Aufschlägen in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von einem halben bis einem Cent pro Liter erwarten. Es ist aber regional durchaus möglich, dass die Notierungen konstant oder sogar leicht nachgeben könnten, denn die Nachfrage hat sich in den letzten Tagen merklich beruhigt, sodass die Preisabschläge vom Rohölmarkt langsam auch in den Handel durchsickern können.

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluß vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.