Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise in Konsolidierungsphase - Heizölpreise fallen leicht zurück!

22.05.2019
Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise in Konsolidierungsphase - Heizölpreise fallen leicht zurück!
 
(22.05.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern im Großen und Ganzen seitwärts bewegt und sind kaum verändert aus dem Handel gegangen. Heute Morgen starten die Futures allerdings etwas leichter, sodass auch die Heizöl-Notierungen aller Voraussicht nach mit leichten Verlusten in den Tag starten werden.

Aktuell stehen die Juli-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 71,70 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 62,60 Dollar. Der Euro konnte sich im Vergleich zum US-Dollar gestern gut behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1155 US-Dollar gehandelt.

Der Ölmarkt ist nach dem Anstieg der letzten Wochen in eine Konsolidierungsphase übergetreten, die weiterhin von einer sehr knappen Versorgungslage einerseits, und der Sorge über die globale Wirtschaftsentwicklung andererseits, bestimmt wird. Beide Faktoren halten sich in diesen Tagen in etwa die Waage, sodass die Kursveränderungen relativ gering bleiben.
Gestern Abend nach Börsenschuss gab es aber wieder neue Bestandsdaten aus den USA, die heute Morgen etwas auf die Kurse drücken. Das American Petroleum Institute (API) vermeldete einen überraschenden Zuwachs von in Summe 2,6 Millionen Barrel, während die Analysten im Vorfeld mit einem Rückgang in dieser Größenordnung gerechnet hatten.
Dass die Versorgungslage in den USA dank der boomenden Schieferölindustrie aber relativ gut ist, dürfte angesichts der Bestandsentwicklung der letzten Wochen nicht zu sehr überraschen und so wird die Wirkung der Zahlen wohl eher gering bleiben. Heute Nachmittag werden hierzu die etwas einflussreicheren Daten des Department of Energy (DOE) erwartet.
Global gesehen bleibt die Mengensituation aber nach wie vor sehr angespannt und es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis die Rohölpreise ihren Weg nach oben wieder aufnehmen. Zu hoch sind derzeit die Risiken auf der Angebotsseite. Zwar gibt es auch weiterhin die Erwartung, dass sich die weltweite Öl-Nachfrage schwächer als erwartet entwickeln könnte, doch dies sollte sich eher mittel- und langfristig auf die Notierungen auswirken.
Gestern gab es neue ernüchternde Zahlen zur Ölproduktion Venezuelas, die im März auf nur noch 740.000 Barrel pro Tag zurückgegangen ist. Vor einigen Jahren lag die Förderung des Land mit den größten Ölreserven der Welt noch bei gut drei Millionen Barrel pro Tag. Die sanktionsbedingten Ausfälle aus dem Iran, der Bürgerkrieg in Libyen und die Probleme bei der Nordsee-Ölförderung lassen erwarten, dass die Lage in den nächsten Wochen sehr angespannt bleiben wird. Nur eine deutliche Lockerung des Förderabkommens könnte hier entlastend wirken.
 
Am Devisenmarkt tut sich der Euro weiter schwer, wenngleich er sich gestern im Vergleich zum US-Dollar relativ gut behaupten konnte. Aus den USA kamen schwache Zahlen vom Immobilienmarkt, während das Verbrauchervertrauen in der EU per Mai etwas besser ausfiel als erwartet. Der anstehende Regierungswechsel in Großbritannien, der einen ungeordneten Brexit etwas wahrscheinlicher werden lässt, sowie die Krise in Österreich, lasten aber weiterhin auf unserer Gemeinschaftswährung.

Die Heizölpreise hierzulande werden heute wohl erneut etwas leichter in den Tag starten und den bisher recht positiven, weil verbraucherfreundlichen Trend der laufenden Woche fortsetzen. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von 0,2 bis 0,3 Cent pro Liter erwarten. Die aktuelle Entwicklung soll aber nicht darüber hinweg täuschen, dass es nach wie vor ein sehr großes Risiko wieder plötzlich steigender Notierungen gibt. Wer auf der sicheren Seite stehen will, sollte daher die aktuelle Preisdelle nutzen und sich zu Kursen auf Vorjahresniveau bevorraten.