Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise geben weiter nach - Heizölpreise stabil!

03.05.2019
Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise geben weiter nach - Heizölpreise stabil!
 
(03.05.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben auch gestern, noch unter dem Eindruck der deutlich gestiegenen US-Ölbestände, weitere Verluste hinnehmen müssen. Da aber gleichzeitig der Euro im Vergleich zum US-Dollar ebenfalls nachgegeben hat, werden die Heizöl-Notierungen heute weitgehend stabil in den letzten Handelstag der Woche starten.

Aktuell stehen die Juli-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 70,40 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 61,65 Dollar. Der Euro fäll im Vergleich zum US-Dollar weiter zurück und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1170 US-Dollar gehandelt.

Die in dieser Woche erneut deutlich angestiegenen US-Ölbestände sorgen dafür, dass sich die Rohölpreise auf ihrer Reise nach oben derzeit zumindest eine Pause gönnen. Ob diese schon zu Ende ist, darf jedoch bezweifelt werden, denn die Versorgungslage am Ölmarkt bleibt weiterhin angespannt.
Allerdings nicht in den USA, wo die Schieferölindustrie weiter auf Hochtouren läuft und nach neuesten Zahlen wohl ein weiterer Produktionsrekord zu erwarten ist. Die Ölbestände sind hier mittlerweile auf den höchsten Stand seit September 2017 geklettert.
Probleme könnte es eher in Europa und in Asien geben, denn die Abnehmer der noch verbliebenen Iran-Exporte kommen ausschließlich aus diesen Regionen und müssen sich nun nach einem neuen Lieferanten umsehen. Dieser könnte zweifelsohne Saudi-Arabien sein, denn das Königreich fördert seit Wochen und Monaten weit unterhalb der Kapazitäten und auch unterhalb der im Förderabkommen vereinbarten Mengen. Es ist anzunehmen, dass hier in den nächsten Wochen und Monaten ein entsprechender Ausgleich erfolgen wird.
Was aber passiert, wenn künftig auch die Mengen aus Libyen weg brechen? Hier haben die Kampfhandlungen mittlerweile auch die Ölanlagen erreicht und es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis es zu Beeinträchtigungen der Ölexporte kommen wird. Derzeit werden vor allem über die zwei bedeutendsten Häfen Es-Sider und Ras Lanuf der größte Teil in Richtung Europa und hier vor allem Italien verschifft.
Dies würde sicherlich zu einer neuen Situation und sicherlich auch zu weiter steigenden Ölpreisen führen. Derzeit begrenzt die Lage in Libyen auf jeden Fall das Potenzial nach unten.
Die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten fielen wieder einmal gemischt aus. Während der EU-Einkaufsmanagerindex aus dem verarbeitenden Gewerbe per April die Erwartung von 47,8 Punkten mit 47,9 Zählern leicht übertreffen konnte, lagen die US-Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in dieser Woche mit 230.000 deutlich über der Prognose von 199.000.

Trotzdem konnte der US-Dollar im Vergleich zum Euro gestern wieder hinzugewinnen, was von Marktexperten mit technischen Faktoren begründet wurde. Aber sicherlich wirken hier auch noch die Kommentare von Us-Notenbankchef Jerome Powell nach, der sich am Mittwochabend positiv zur Entwicklung der US-Konjunktur geäußert hatte.
 
Aufgrund der Währungsverluste und der relativ stabilen Gasölpreise, werden die Heizöl-Notierungen hierzulande heute weitgehend stabil in den Tag starten, obwohl in diesen Tagen die Produktion in der Bayernoil- Raffinerie in Vohburg, nach dem verheerenden Brand Anfang September letzten Jahres, wieder aufgenommen werden kann. Aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein Mini-Minus in einer Größenordnung von 0,1 bis 0,3 Cent pro Liter erwarten, erste Preistendenzen deuten hingegen auf leichte Aufschläge hin.