Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise erholen sich - Heizölpreise kaum verändert!

25.02.2020
Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise erholen sich - Heizölpreise kaum verändert!
 
» 25.02.2020 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern zwischenzeitlich massiv an Wert verloren, konnten sich zu Handelsschluss aber erholen und starten auch heute Morgen deutlich fester. Hierzulande werden die Heizöl-Notierungen in Folge kaum verändert in den Tag starten.

Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 56,90 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 51,90 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar weiter zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0850 US-Dollar gehandelt.

Die Sorge vor eine Pandemie hat die Rohölpreise gestern zum Wochenstart wieder auf Talfahrt geschickt. Zwischenzeitlich lagen die Futures mit rund vier Prozent im Minus, konnten sich zu Handelsschluss aber wieder deutlich erholen. Dies obwohl die Aktienkurse, die ebenfalls stark unter die Räder gekommen sind, auf Tagestief verharrten.
Der Grund für den Anstieg, der auch heute Morgen noch zu beobachten war, ist rein technischer Natur, denn aus fundamentaler Sicht gibt es keine neuen stützenden Erkenntnisse.
Hingegen ist die Zahl der Corona-Infektionen in Norditalien weiter gestiegen und mittlerweile sind sieben Todesopfer zu beklagen. Weite Teile der wichtigsten Wirtschaftsregionen sind vom Virus stark beeinträchtigt und es geht die Befürchtung um, dass sich die Epidemie bald auch in andere Regionen Europas ausbreiten könnte. Entsprechend brachen die Börsen gestern auf breiter Front ein.
Auch in anderen Regionen gibt es eine massive Zunahme von Erkrankten, vor allem in Südkorea und im Iran.
Einzig preistreibender Faktor bleibt der Produktionsrückgang in Libyen, wo der Vorstandsvorsitzende der National Oil Corporation (NOC) die USA um Hilfe gebeten hat, die Friedensvermittlungen fortzuführen und die Wiederaufnahme der Öl- und Gaslieferungen zu unterstützen. Der Förderausfall von rund einer Million Barrel pro Tag geht aber in dem durch den Coronavirus verursachten Nachfrageschwund von schätzungsweise zwei bis vier Millionen Barrel pro Tag mehr oder weniger unter.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die Zahl der aktiven US-Bohranlagen im Vergleich zur Vorwoche mehr oder weniger konstant geblieben ist und der deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex per Februar überraschend leicht zugelegt hat.
 
Da die Erhebung noch vor dem Ausbruch des Coronavirus in Norditalien erfolgte, wurden dieser Wert aber nicht ganz so hoch gerichtet und wirkte sich kaum auf den Eurokurs aus. Mit diesem ging es aber im Vergleich zum US-Dollar am Nachmittag kräftig nach oben, was mit Andeutungen aus Kreisen der US-Notenbank in Verbindung zu bringen ist, die auf eine mögliche Lockerung der US-Zinspolitik schließen lassen.

Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute kaum verändert in den Handel starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht unterm Strich ein leichtes Plus von 0,2 bis 0,4 Cent pro Liter erwarten. Da die Volatilität, also die Schwankungsbreite an den Finanzmärkten derzeit aber recht hoch ist, kann es im Laufe des Tages sicherlich auch zu eine Richtungswechsel kommen. Entscheidend hierfür wird weiterhin die Nachrichtenlage zum Coronavirus sein.

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluß vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.