#Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise bleiben auf hohem Niveau - Heizölpreise auf Langzeithoch!

06.05.2021
#Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise bleiben auf hohem Niveau - Heizölpreise auf Langzeithoch!
 
» 06.05.2021 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern nach Bekanntgabe der DOE-Ölbestandsdaten zwar einen kurzen und kräftigen Rücksetzer gemacht, ziehen heute Morgen im asiatisch geprägten Handel aber schon wieder an und bleiben ingesamt auf hohem Niveau. Gleiches gilt für die Heizöl-Notierungen, die sich aktuell auf dem höchsten Stand seit Januar 2020 befinden.

Aktuell stehen die Juli-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 69,20 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 65,70 Dollar. Der Euro zeigt sich im Vergleich zum US-Dollar kaum verändert und wird auch heute Morgen zu Kursen um 1,2010 US-Dollar gehandelt.

Nach den extrem bullish, also preistreibend ausgefallenen Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API)  vom Vortag, tendierten die Rohölpreise gestern lange Zeit seitwärts. Zum Durchstoßen der psychologisch wichtigen 70-Dollar-Marke (Ölsorte Brent) reicht es aber nicht ganz. Immer wieder prallten die Futures an den Widerständen ab.
Außerdem blieben die Marktteilnehmer vor Bekanntgabe der viel beachteten Zahlen des Department of Energy (DOE) etwas zurückhaltend und vorsichtig.
Diese fielen dann in der Tat nicht ganz so klar aus, wie die API-Daten vom Vortag. Zwar gab es auch hier massive Abbauten bei Rohöl von 8 Millionen Barrel und Destillaten von 2,9 Millionen Fass, bei Benzin aber wurde sogar ein kleines Plus errechnet. Außerdem ging die Gesamtnachfrage überraschend um 0,7 Millionen Barrel pro Tag auf 19,7 Millionen zurück. Die US-Ölförderung fiel dabei nur leicht um 0,1 Millionen Fass zurück.
Alles in allem gab es also ein eher gemischtes Bild, sodass zum Abend hin Gewinnmitnahmen einsetzten und der Ölkomplex schlussendlich sogar mit einem Minus auf Tagestief aus dem Handel ging.
Grundsätzlich bleibt die Stimmung an den Börsen aber durchaus positiv, denn es ist weiter mit einem starken Aufschwung in den USA und China zu rechnen und auch in Europa werden die Beschränkungen immer stärker gelockert. Als nächstes wird mit einem deutlichen Anstieg des Kerosin-Verbrauchs gerechnet.
Heute Morgen geht es mit den Ölpreisen im asiatische geprägten Handel entsprechend auch schon wieder deutlich nach oben.

Am Devisenmarkt tat sich gestern trotz zahlreich vermeldeter Konjunkturdaten weiterhin nicht viel. Der Euro wurde durch einen leicht über den Erwartungen liegenden EU-Einkaufsmanagerindex aus dem Dienstleistungssektor gestützt, der Dollar konnte sein Niveau aber trotz eher gemischt ausgefallene Wirtschaftsindikationen gut halten. Auch heute gibt es wieder eine ganze Reihe wichtiger Zahlen, die den Händlern neue Impulse liefern könnten.

Insgesamt also weitgehend stabile Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute aller Voraussicht nach mit leichten Abschlägen in den Handel starten werden. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen zumindest aus morgendlicher Sicht ein Minus von bis zu 0,3 Cent pro Liter erwarten. Leider haben die Notierungen mittlerweile den höchsten Stand seit Anfang letzten Jahres erreicht und es ist durchaus zu befürchten, dass es in der Euphorie der Corona-Lockerungen in nächster Zeit noch weiter nach oben gehen könnte.

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.