Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise auf höchstem Stand seit einem Jahr - Heizölpreise ziehen weiter an!

09.02.2021
Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise auf höchstem Stand seit einem Jahr - Heizölpreise ziehen weiter an!
 
» 09.02.2021 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten kennen kein Halten mehr. Gestern durchbrachen die Brent-Futures erstmals seit runf einem Jahr wieder die 60-Dollar-Marke und ziehen somit die Heizöl-Notierungen auch heute weiter nach oben.

Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 61,20 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 58,50 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar weiter etwas verbessern und wird heute Morgen zu Kursen um 1,2080 US-Dollar gehandelt.

Mit steigenden Ölimporten und fallenden Corona-Neuinfektionen aus China, starteten die Rohölpreise gestern mit leicht steigender Tendenz in den europäisch geprägten Handel und nahmen dabei die 60-Dollar-Marke ins Visier. Bis zum Nachmittag pendelten die Futures dann um diesen Wert, den der Markt seit Ausbruch der Corona-Krise und dem Ölpreis-Crash nicht mehr gesehen hatte.
Mit Eröffnung der US-Märkte, bei dem der Dow-Jones-Index, der breiter gefasste S&P 500 und die Technologiebörse Nasdaq sofort neue Rekordstände erreichten, ging es dann auch mit dem Ölkomplex weiter nach oben und heute Morgen wurde sogar die 61-Dollar-Marke durchstoßen.
Dafür sind aber nicht nur die guten Nachrichten aus China und die Partystimmung an den Börsen verantwortlich, sondern auch neue Probleme bei den libyischen Ölexporten. Seit gestern streiken hier Sicherheitskräfte, die eigentlich für einen reibungslosen Ablauf der Ölverladungen sorgen sollen, aufgrund schon länger aufbleibender Lohnzahlungen. Die Marktteilnehmer befürchten nun, dass hier die Lage erneut ausser Kontrolle geraten und es wieder zu einem deutlichen Rückgang der Öllieferungen kommen könnte.
Dies in einer Phase, wo Saudi-Arabien zusätzlich zur stark reduzierten Ölförderung der OPEC+ Gruppe, die Produktion um eine Million Barrel pro Tag zurückgefahren hat und die globalen Ölbestände auf den niedrigsten Stand seit Monaten gefallen sind.
Ansonsten gab es gestern kaum neue Markt bewegende Meldungen. Die Marktteilnehmer haben, neben den aktuellen Ereignissen in Libyen, nun hauptsächlich die Entwicklung der US-Ölbestände und die Monatsberichte der Energy Information Administration (EIA) und der OPEC auf dem Radar.

Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar auch gestern wieder etwas zulegen und steuert nun auf die 1,21-Dollar-Marke zu. Dabei konnte unsere Gemeinschaftswährung offenbar von der guten Börsenstimmung und der damit einhergehenden höheren Risikobereitschaft der Anleger profitieren.

Die Heizölpreise hierzulande kennen in diesen Tagen leider nur eine Richtung und die geht steil nach oben. Seit Ende Januar haben die Notierungen um rund zehn Prozent zugelegt und auch heute gibt es aller Voraussicht nach weitere Aufschläge. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von gut einem halben Cent pro Liter erwarten. Das kalte Winterwetter tut ihr Übriges und hat für ein Anspringen der Inlandsnachfrage gesorgt, während die Rhein-Schifffahrt nun schrittweise wieder freigegeben wird. Das Hochwasser hatte sich bislang aber kaum auf die Preisfindung ausgewirkt.

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.