Heizöl-Markt aktuell: Öl- und Heizölpreise starten etwas leichter in neue Handelswoche

19.04.2021
Heizöl-Markt aktuell: Öl- und Heizölpreise starten etwas leichter in neue Handelswoche
 
» 19.04.2021 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag im Tagesverlauf etwas an Wert verloren, können heute Morgen im asiatisch geprägten Handel bislang aber wieder etwas an Boden gut machen. Trotzdem werden die Heizöl-Notierungen hierzulande aller Voraussicht nach mit leichten Abschlägen in die neue Woche starten.

Aktuell stehen die Juni-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 66,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde knapp 63 Dollar. Der Euro zeigt sich im Vergleich zum US-Dollar kaum verändert und wird heute Morgen weiterhin zu Kursen um 1,1965 US-Dollar gehandelt.

In der letzten Woche zogen die internationalen Rohölpreise deutlich spürbar an, was im Wesentlichen mit den veröffentlichten Monatsreports von EIA, OPEC und IEA in Verbindung zu bringen ist. Hier wurden unisono die Prognosen zur globalen Ölnachfrage nach oben korrigiert. Außerdem ging aus den Berichten hervor, dass die weltweiten Ölbestände immer weiter zurückgehen und mittlerweile wieder in etwa das Niveau vor Ausbruch der Pandemie erreicht haben.
Ein weiterer preistreibender Faktor ist nach wie vor die politisch recht unsichere Lage im Nahen Osten. Die in letzter Zeit wieder zunehmende Zahl an Dronenangriffen auf Ziele in Saudi-Arabien und immer neue Spannungen zwischen dem Iran und Israel sorgen dafür, dass sich im Markt eine Risikoprämie gebildet hat.
Mit Sorge blicken die Marktteilnehmer jedoch auf die Entwicklung der Zahl der Corona-Neuinfektionen in Indien, neuerdings aber auch wieder in Japan und natürlich Europa. Hier sind Lockerungen der Beschränkungen noch nicht absehbar und somit bleibt die Ölnachfrage weiter deutlich unter "normal".
Die am Freitag veröffentlichten Konjunkturdaten zeigten klar, dass es mit der US-Wirtschaft wieder deutlich nach oben geht. Die Zahl der Baugenehmigungen und -beginne lag per März deutlich über den Prognosen und den Vormonatswerten.
Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen ist in der vergangenen Woche laut dem neuesten Baker-Hughes-Bericht weiter um 7 auf nun 344 Einheiten angestiegen. Seit Jahresbeginn beträgt der Zuwachs hier 25 Prozent.

Am Devisenmarkt setzte sich der in den letzten Tagen recht ruhige Handel fort und der Euro vollzog gegenüber der Ölwährung US-Dollar keine größeren Bewegungen. Da zu Wochenbeginn auch keine wichtigen Konjunkturdaten und Statements von Notenbanken zu erwarten sind, rechnen die Marktteilnehmer mit einem Fortgang der Seitwärtsbewegung.

Insgesamt also recht stabile Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt zum Wochenstart, wo die Heizölpreise mit leichten Abschlägen in den Handel starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aber kaum mehr als ein Minus von 0,3 Cent pro Liter erwarten. Auch hier bleibt es bei einer für die Jahreszeit üblichen verhaltenen Nachfrage. Die geringen Preisschwankungen der letzten Tage und Wochen sorgen für wenig Motivation, aktiv zu werden. Lediglich die ungewöhnlich kühle Witterung sorgt für vermehrte Notbestellungen.

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.