Heizöl-Markt aktuell: Öl-Futures und Euro ziehen an - Heizölpreise wenig verändert

20.04.2021
Heizöl-Markt aktuell: Öl-Futures und Euro ziehen an - Heizölpreise wenig verändert
 
» 20.04.2021 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern im Laufe des Tages langsam aber stetig verteuert und tendieren auch heute Morgen im asiatisch geprägten Handel weiter nach oben.  Da auch der Euro zulegen kann, werden die Heizöl-Notierungen zumindest in der Eröffnung aber nur wenig verändert erwartet.

Aktuell stehen die Juni-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 67,80 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde gut 64 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar wieder zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,2060 US-Dollar gehandelt.

Nachdem es in der letzten Woche förmlich ein Feuerwerk neuer Markt beeinflussender Meldungen gegeben hat, sollte es in dieser Woche deutlich ruhiger zugehen. Das heißt aber natürlich nicht, dass es auch einen Stillstand bei der Entwicklung der Rohölpreise geben wird.
Dies zeigte sich gestern, also die Futures sich permanent nach oben entwickelten, obwohl es so gut wie keine Einflüsse gegeben hat. An den Aktienmärkten konnte es auf jeden Fall nicht gelegen haben, denn nach anfänglichen Gewinnen in Europa, sackten die Indizes ab und schlossen auf Tagestiefstand. Auch in den USA gab es unterm Strich Minuszeichen.
Nicht zum Stillstand kommt in diesen Tagen wohl auch die Diplomatie. Während in Wien seit letzter Woche über die Rettung des Atomabkommens verhandelt wird, soll es erstmals seit 2016 auch wieder diplomatische Gespräche zwischen Saudi-Arabien und dem Iran gegeben haben. Unter anderem waren dabei wohl auch die Angriffe auf saudische Ölanlagen durch jemenitische Houthi-Rebellen ein großes Thema.
Auch heute ist wieder ein recht ruhiger Handel zu erwarten. Erst nach Börsenschluss vermeldet das American Petroleum Institute (API) die neuen Zahlen zur Entwicklung der US-Ölbestände, morgen Nachmittag folgt dann das Department of Energy (DOE).

Am Devisenmarkt konnte der Euro gestern im Handelsverlauf im Vergleich zum US-Dollar wieder zulegen und erstmals seit gut sechs Wochen wieder die 1,20-Dollar-Marke überschreiten. Dies ist umso erstaunlicher, als dass die meisten Devisenexperten zuletzt eher einen weiteren Anstieg der US-Währung prognostiziert haben. Die gestrigen Gewinne wurde mit der fortschreitenden Impfkampagne in Europa begründet.

Die Heizölpreise hierzulande werden dank der Währungsgewinne heute nur mit leichten Aufschlägen in den Handel starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht nur ein kleines Plus von bis zu 0,3 Cent pro Liter erwarten. Die Nachfrage bzw. das Bestellaufkommen hat sich in den letzten Tagen wieder etwas abgeschwächt, sodass die Umsätze heuer weiter stark hinter denen der letzten Jahre zurückbleiben. Die Folge dürfte sein, dass es gerade im Herbst zu einem neuen Bestellboom kommen wird, der sehr wahrscheinlich dann auch die Preise wieder nach oben treiben wird. Wer dem aus dem Wege gehen will, sollte möglichst zeitig noch im Frühling, spätestens aber im Sommer bestellen. Der aktuelle Preisniveau ist im langjährigen Mittel durchaus attraktiv, trotz oder vor allem wegen der mittlerweile enthaltenen CO2-Abgabe.

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.